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Im Zauberreich der Magie
"Ein Zauberer ist ein Schauspieler, der einen Magier
darstellt." (Robert Houdin)
Erzählt ESKA de Ring, dass er Zauberkünstler ist, erntet er zunächst einmal
einen sonderbaren Blick "Na, dann zaubern Sie mir doch einmal Geld in die Tasche"
Solche, wenn auch positive Reaktionen, sind charakteristisch, gilt doch vielen Zauberei als
"Kinderkram". Die schwebende Jungfrau mag ja noch angehen, aber ansonsten. Dabei
stellt sich bei Shows immer wieder heraus: nicht nur Kinder, sondern erst recht Erwachsene
haben eine starke Neigung zum "Zauberreich der Magie".
Eska de Ring, mit bürgerlichem Namen Tobias Völker, hatte schon als Kind den Zauberkasten
von allen Spielsachen besonders geliebt. "Doch mein Bruder hatte ein wachsames Auge und
durch schaute meine Zaubershows", erzählt Tobias. Der Anfänger ärgerte
sich, legte den Trickkasten erst einmal beiseite, um später doch wieder Interesse daran
zu finden.
Anlässlich eines Gemeindefestes erhielt er die Gelegenheit zu einer Zaubershow, die allerdings
"ein absoluter Reinfall" wurde. Eska stellte fest, dass nicht Technik, sondern die
Präsentation das Wichtigste eines Zauberauftrittes ist und arbeitete weiter. "Ich
strengte mich an, meine Kunststücke in Geschichten einzubauen."
Gerade diese Storys und die magischen Beschwörungen sind es, die den Zuschauer in das
Reich der Phantasie eindringen lassen. Egal, wie bescheiden die Requisiten sind: auf die originelle
Ausführung des Kunststücks kommt es an! Muntere Plauderei lenkt den Zuschauer ab
und zieht ihn in den Bann der Magie. Für Eska hat deshalb Zaubern viel mit Theater zu
tun. "Die Menschen haben Freude daran, in eine andere Welt entführt zu werden."
Zusammen mit einem Freund forschte er in Bibliotheken nach, was über die Zauberei schon
alles geschrieben wurde und stieß dabei auf den Nürnberger Zauberclub. Um hier aufgenommen
zu werden, muss man nicht nur Kunststücke vorführen können, sondern sich auch
in der Geschichte und in den Fachtermini auskennen. So gibt es schriftliche Quellen, wo Menschen
früher angeblich "Wunder vollbracht" haben. Tobias: "Aufgrund vieler authentischer
Bilder können wir heute erklären, wie diese, meist religiösen Praktiken damals
funktionierten."
"Es ist schön für mich zu sehen, dass viele nach einer gelungenen Vorstellung
ihren Spaß gehabt haben und oft ein richtiges Wir-Gefühl entstanden ist", begründet
Eska de Ring seine Vorliebe für die "Kunst der Sinnestäuschung". Das wichtigste
bei seinen Vorstellungen ist: "Es muss allen Spaß machen, und ich will niemanden
veräppeln - außer vielleicht mich selbst,"
Petra Christ - Trend Monatsmagazin Würzburg 5/94